Review Grave Digger/Symbol Of Eternity - Marcel Rapp (2024)

GRAVE DIGGER - Symbol Of Eternity

Symbol Of Eternity

Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2022

Mehr über Grave Digger

Genre:
Heavy Metal
∅-Note:
9.00
Label:
ROAR ! Rock Of Angels Records
Release:
26.08.2022

    < 5 Wertungen

    1. The Siege Of Akkon
    2. Battle Cry
    3. Hell Is My Purgatory
    4. King Of The Kings
    5. Symbol Of Eternity
    6. Saladin
    7. Nights Of Jerusalem
    8. Heart Of A Warrior
    9. Grace Of God
    10. Sky Of Swords
    11. Holy Warfare
    12. The Last Crusade
    13. Hellas Hellas (Cover)

    14.08.2022 | 12:49

    Frischer Wind durch den Orden

    Unverwüstlich, fällt mir neben RAGE doch keine andere Band aus deutschem Schwermetallgewässer ein, die mit solch einer qualitativen und quantitativen Regelmäßigkeit neue Alben an den Mann bringt, wie die Grabschaufler um Front-Sensenmann Chris Boltendahl. So hat das letzte GRAVE DIGGER-Album "Fields Of Blood" gerade einmal zwei Jährchen auf dem Buckel und die HELLRYDER-Debütscheibe, bei denen Chris und Axtmann Axel federführend waren, lediglich eins. Doch bevor das Gladbecker Riff- und Hymnenkommando zum 21. Streich ansetzt, gibt es nicht nur mit Rock Of Angels Records ein neues Label im Rücken der Jungs, sondern den Wechsel zu Chris' eigenen Graveyard Studios, wo der Kopf der Bande den Mix und das Mastering selbst in die Hand nahm und aus "Symbol Of Eternity" eine einerseits sehr frisch, andererseits härter und düster klingende Scheibe formte.

    Wie man dem schicksalsträchtigen Titel sowie superben, geschmackvollen Artwork entnehmen kann, ist der neue GRAVE DIGGER-Bolzen kein klassisches "Heavy Metal ist geil"-Album wie "Healed By Metal" geworden. Denn wenn die Gladbecker etwas können, dann sind es Konzeptalben über die schottischen Highlands und deren Geschichte, die Artus- und Nibelungensaga oder wie im vorliegenden Fall die Geschichte des Tempelritterordens. Moment mal, hat GRAVE DIGGER nicht vor 24 Jahren die Kreuzritter und Templer mit "Knights Of The Cross" abgehandelt? Richtig, aber scheinbar war diese Geschichte, anders als die auf "Excalibur" im direkten Vergleich, noch nicht zu Ende erzählt und die heutige Quellenlage eine andere als 1998, sodass die strategisch, wirtschaftlich und vor allem religiös motivierten Raubzüge der Rabauken nochmals Einhalt findet in die Thematik GRAVE DIGGERs und das Album "Symbol Of Eternity".

    So sind Schwert und Gral symbolisch auch auf dem Cover versehen, doch nicht nur optisch hauen die vier Grabschaufler in die Vollen. Nach dem sehr stimmungsvollen Intro haut 'Battle Cry' trotz sehr epischen und eingängigen Refrains in die Vollen und im direkten Vergleich wirkt der Beginn, der mit dem Appetizer 'Hell Is My Purgatory' und dem nicht minder offensiven 'King Of The Kings' um einiges blutrünstiger und hungriger als "Fields Of Blood", was jedoch auch an der etwas knackigeren, rauen Produktion von Chris persönlich liegt. Danach wird es im Stile von 'The Last Supper' beim Titeltrack sehr doomig, kommt 'Symbol Of Eternity' inklusive dieses tollen Akustikzwischenspiels doch mit einer Menge Groove in getragenem Tempo nach dem stürmischen Beginn mit viel Nachhall daher. Nach dem orientalisch angehauchten Besuch des ersten Sultans von Ägypten, nehmen im weiteren Verlauf die Hymnen das musikalische Heft fest in die Hand. 'Heart Of A Warrior', 'Grace Of God' und 'Sky Of Swords' haben unheimlich viel Anmut und Epik, bei denen sich einmal mehr die mehrstimmigen Chöre bezahlt machen, um auch dem finalen 'The Last Crusade', einem sehr abwechslungsreichen und melodischen Schlusspunkt, viel Tiefgang zu verleihen.

    So lässt sich "Symbol Of Eternity" grob in zwei Teile gliedern: Haut GRAVE DIGGER in der ersten Hälfte noch amtlich auf die Glocke und lässt das Up-Tempo kreisen, besinnen sich die Grabschaufler ab der zweiten Hälfte auf ihre andere Paradedisziplin: Die Hymnen. Mit den Kreuzrittern herzlich wenig hat dagegen der endgültige "Symbol Of Eternity"-Schlusspunkt zu tun, einer definitiv überraschenden Cover-Nummer des griechischen Rocksängers Vasilis Papakonstantinou. Und dreimal dürft ihr raten, wer sich in griechischem Gesang probiert und es gar nicht mal so schlecht auch hinbekommt. Richtig, der Boltendahl-Chris. Generell wirkt seine Stimme auf "Symbol Of Eternity" erholter, mit mehr Dampf und Feuer, doch auch Axel an der Klampfe, Jens am Tieftöner und Energiebündel Marcus hinter der Schießbude bekommen den Freiraum, den sie brauchen, um ihre Stärken auszuspielen.

    Kurzum ist "Symbol Of Eternity" kein zweiter "Knights Of The Cross"-Teil geworden, was es allerdings auch nicht sein sollte. Lediglich die Geschichte der Templer wurde erneut aufgegriffen und ins Jahr 2022 verfrachtet, wo GRAVE DIGGER dieses Konzept mit jeder Menge Wucht, tollen Riffs, einer giftigen, aggressiven Produktion und den einen oder anderen Überraschungen erneut zum Leben erweckt. Das hat 1998 schon sehr gut funktioniert und klappt auch 24 Jahre später noch so gut, dass kein Fan von "Symbol Of Eternity" enttäuscht sein dürfte und mit jeder Menge leckerer Ohrwürmer für die kommende "Knights & Riots"-Tour mit MYSTIC PROPHECY versorgt wird.

    Note:
    9.00
    Redakteur:
    Marcel Rapp
    Review Grave Digger/Symbol Of Eternity - Marcel Rapp (2024)

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    Author: Horacio Brakus JD

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